Amazon Chargebacks | Einfach erklärt

Chargebacks

Chargebacks entstehen, wenn beim Empfang von Waren im Fulfillment-Center Probleme auftreten. Diese Arten von Chargebacks werden in Vendor Central behandelt:

  • Carton Information Compliance: Tritt auf, wenn Barcodes wie GTIN beim Empfang einer Lieferung nicht erkannt werden können. Häufig, wenn Informationen auf Kartonebene in der Advanced Shipping Notification (ASN) fehlen.
  • Übergewichtige und übergroße Kartons: Wenn ein Karton mehrere verkäufliche Einheiten enthält, die zusammen mehr als 23 kg wiegen, oder die Abmessungen des Kartons die vorgegebenen Grenzen überschreiten.
  • Kartongenauigkeit: Probleme entstehen, wenn die tatsächlichen Produkte oder Mengen in einem Karton nicht mit den Angaben der ASN übereinstimmen.
  • No Show: Wenn der Transporteur nicht zum bestätigten Liefertermin erscheint und der Vendor den Termin nicht storniert. Strafgebühr: EUR 290.
  • Späte Buchung von Importsendungen: Wenn die Buchung nicht mindestens 14 Tage vor dem Versandfenster erfolgt.
  • Abgelehnte Lieferung: Wenn die Lieferung nicht den Anforderungen entspricht, kann diese auf Kosten des Vendors abgelehnt werden.
  • Import PO nicht rechtzeitig: Wenn das voraussichtliche Lieferdatum im Buchungssystem nicht im vorgesehenen Zeitrahmen liegt.
  • Späte Lieferung von Importdokumenten: Wenn Handelsdokumente nicht innerhalb von 4 Tagen nach dem geschätzten Abfahrtsdatum bereitgestellt werden.
  • Unconfirmed PO Units Chargeback: Tritt auf, wenn Produkte geliefert werden, die nicht auf einem Purchase Order (PO) bestätigt wurden. Der Betrag für diesen Chargeback beläuft sich auf 0,70 EUR pro Einheit. Zur Vermeidung sollte man Purchase Orders (POs) innerhalb eines Tages nach Erhalt bestätigen.

Chargeback bei Verpackungsanweisungen

Ein Chargeback bei Verpackungsanweisungen ist eine Rückbelastung, die entsteht, wenn Produkte nicht gemäß den Verpackungsvorschriften von Amazon bearbeitet wurden. Dies schließt Fehler beim Einpacken, wie unzureichendes Bagging, Bubble-Wrap, oder falsches Barcode-Labeling ein.

Häufige Gründe für Chargebacks sind:

  • Bagging non-compliance: Produkte, die ohne notwendige Schutzhülle verschickt werden.
  • Bubble wrap non-compliance: Fehlende Polsterung bei fragilen Produkten.
  • Boxing non-compliance: Unzureichende Kartonierung für sicheren Versand.
  • Taping non-compliance: Schlecht gesicherte Produkte durch fehlendes oder unvollständiges Tape.
  • Set Creation: Nicht ordnungsgemäß erstellte Produktsätze.

Chargeback Dispute

Ein Chargeback Dispute ist der Prozess zur Anfechtung einer Gebührenrückbuchung, die einem Verkäufer oder Anbieter in Rechnung gestellt wurde wegen Nichteinhaltung von Richtlinien.

  • Einspruchsfrist: Sie haben 30 Tage ab Benachrichtigungsdatum, um einen Einspruch einzulegen.
  • Erneuter Einspruch: Ein zweiter Einspruch ist innerhalb von 30 Tagen nach Ablehnung des ersten möglich.
  • Berechtigung: Überprüfen Sie, ob die Schaltfläche Dispute this chargeback verfügbar ist.
  • Disputestatus: Kann genehmigt, ausstehend oder abgelehnt sein.
  • Maximalanzahl der Einsprüche: Maximal zwei Einsprüche sind erlaubt. Nach Ablehnung des zweiten Einspruchs ist keine weitere Reklamation möglich.

Der Vorgang hilft Verkäufern, berechtigte Gebühren anzufechten und beizutragen, Verrechnungen korrekt abzuwickeln.

Chargeback-Stati

Chargeback-Stati beschreiben den Status von Belastungen bei Vertragsverletzungen in Vendor Central. Die Stati sind:

  • Charged: Der Betrag wurde belastet. Bei Fehlerverdacht kann der [Dispute-Prozess] genutzt werden.
  • Under review: Der Status ist noch ausstehend.
  • Reversed: Die Belastung wird rückgängig gemacht und die Rückzahlung erfolgt im nächsten Zahlungszyklus.
  • Waived: Die Belastung wurde aufgehoben, es erfolgt keine Berechnung.

Ein Dispute kann bis zu zweimal eingereicht werden. Nach zweimaliger Ablehnung wird der Chargeback nicht weiter zur Dispute zugelassen.

Chargeback-Berichte

Chargeback-Berichte sind detaillierte Analysen zu vergangenen Abzügen, die über das Chargeback-Berichtsportal erstellt werden können.

Um einen dieser Berichte zu erstellen, müssen Nutzer Parameter wie Datumsbereich, Lieferantencodes, Rückbuchungsstatus, Anreizstatus, Fehlertypen, Lieferart und Fulfillment-Center definieren.

Wichtige Punkte:

  • Berichte basieren auf Daten der letzten 12 Monate.
  • Einmal erstellte Berichte aktualisieren sich nicht mehr.
  • Berichte älter als 3 Monate werden automatisch gelöscht.

Das Portal bietet erweiterte Filteroptionen, die im “Legacy-Erlebnis” nicht verfügbar sind, welches 2024 abgelöst werden soll.

Diese Chargebacks sind wesentliche Aspekte für Amazon Seller und Vendoren, um einen reibungslosen Warenempfang sicherzustellen.