Amazon REACH-Verordnung | Umfassend erklärt

REACH-Verordnung

REACH-Verordnung: Registrierung, Bewertung und Beschränkung chemischer Stoffe

Die REACH-Verordnung (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals) ist eine umfassende EU-Verordnung, die sich mit der Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe befasst. Diese Verordnung dient der Kontrolle und Verwaltung von chemischen Substanzen und stellt sicher, dass Produkte, die in der Europäischen Union verkauft werden, keine Grenzwerte für bestimmte gefährliche chemische Substanzen überschreiten.

Kernprinzipien und Anforderungen

Registrierung und Informationspflicht: Die REACH-Verordnung erfordert, dass Hersteller und Importeure umfassende Informationen über die Eigenschaften und sichere Verwendung von Chemikalien sammeln und bereitstellen. Diese Informationen müssen bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) registriert werden.

Bewertung und Zulassung: Besonders gefährliche Substanzen, die als “Substances of Very High Concern” (SVHC) eingestuft sind, benötigen eine spezielle Genehmigung gemäß Anhang XIV der Verordnung. Diese Substanzen sind besonders gefährlich und erfordern eine detaillierte Risikobewertung.

Beschränkungen: Bestimmte Substanzen unterliegen speziellen Beschränkungen nach Anhang XVII der REACH-Verordnung. Dazu gehören Schwermetalle wie Cadmium, Nickel und Blei, deren Grenzwerte in Produkten nicht überschritten werden dürfen.

Praktische Umsetzung für Händler

Verkäufer müssen eine Konformitätserklärung oder entsprechende Prüfergebnisse vorlegen, um die Einhaltung der REACH-Grenzwerte nachzuweisen. Dies ist besonders wichtig bei Produkten wie Schmuck, Spielzeug oder anderen Artikeln, die in direkten Kontakt mit der Haut kommen oder von Verbrauchern verwendet werden.

Sicherheitsdatenblätter müssen den Anforderungen der Verordnung (EU) 2020/878 entsprechen und alle relevanten Informationen zur sicheren Handhabung der chemischen Produkte enthalten.

REACH und CLP: Ergänzende Vorschriften

CLP-Verordnung (Classification, Labeling, and Packaging) ist eine ergänzende EU-Verordnung, die die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung chemischer Stoffe regelt. Beide Verordnungen arbeiten zusammen, um ein umfassendes Sicherheitssystem für chemische Produkte zu gewährleisten.

Hersteller, Importeure und Distributoren müssen sicherstellen, dass sie sowohl die REACH- als auch die CLP-Vorschriften einhalten, um die Sicherheit zu gewährleisten und angemessene Informationen über chemische Produkte bereitzustellen.

UK REACH und UK CLP: Post-Brexit-Regelungen

Nach dem EU-Austritt des Vereinigten Königreichs wurden angepasste Versionen eingeführt:

  • UK REACH Regime: Eine angepasste Version der EU-REACH-Verordnung für den britischen Markt
  • UK CLP Regime: Die britische Umsetzung der CLP-Vorschriften

Diese Regime arbeiten ähnlich wie ihre EU-Pendants, haben jedoch spezifische Unterschiede in Bezug auf Anträge, Ausnahmen und Registrierungsverfahren.

Compliance-Anforderungen

Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre chemischen Produkte vollständig konform sind, um sie im Europäischen Wirtschaftsraum verkaufen zu können. Dies umfasst:

  • Vollständige Registrierung aller chemischen Substanzen
  • Einhaltung aller Grenzwerte und Beschränkungen
  • Bereitstellung korrekter Sicherheitsdatenblätter
  • Implementierung angemessener Risikomanagement-Maßnahmen
  • Kontinuierliche Überwachung und Updates bei Änderungen der Vorschriften

Die REACH-Verordnung stellt somit ein umfassendes Regelwerk dar, das die Sicherheit von Verbrauchern und Umwelt bei der Verwendung chemischer Produkte gewährleistet und gleichzeitig faire Wettbewerbsbedingungen auf dem europäischen Markt schafft.