Vendors Own Carrier (VOC)
Das Vendor’s Own Carrier (VOC)-Programm ist eine Erweiterung des Amazon Direct Fulfillment (DF). Es wird eingesetzt, wenn Amazon keine eigenen Frachtführer für bestimmte Produkte oder Liefergebiete bereitstellen kann. Dadurch können Vendoren ihr gesamtes Sortiment trotzdem über Direct Fulfillment anbieten, indem sie ihre eigenen Versanddienstleister nutzen.
Im Rahmen des VOC-Programms übernimmt der Vendor die komplette Versandabwicklung selbst: Er druckt eigene Versandlabels, bestätigt die Sendung und aktualisiert regelmäßig Tracking- und Zustellinformationen in Vendor Central.
Voraussetzungen für die Teilnahme am VOC-Programm
Folgende Kriterien müssen erfüllt werden, um am VOC-Programm teilzunehmen:
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Nur Produkte, die nicht über Amazons eigene DF-Carrier versendet werden können, sind zulässig.
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Lieferungen müssen landesweit, an private und gewerbliche Adressen, möglich sein.
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Tägliche Status- und Tracking-Updates für alle offenen VOC-Bestellungen sind Pflicht.
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Versandkosten müssen in den Produktpreis integriert werden (Amazon übernimmt keine Frachtkosten).
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Der Vendor ist als Absender (Consignor) auf dem Versandlabel ausgewiesen.
Operative Schritte
Der Ablauf im Vendor’s Own Carrier (VOC)-Prozess gliedert sich in mehrere Arbeitsschritte, die sicherstellen, dass Amazon-Kunden auch bei eigenem Versand durch den Vendor ein nahtloses Einkaufserlebnis erhalten:
- Bestellung empfangen: Sobald eine Bestellung über Amazon eingeht, erscheint sie im Vendor Central unter „Direct Fulfillment Orders“.
- Verpackung und Versand vorbereiten: Verwenden Sie stabile, neutrale Verpackungen (falls Sie nicht Hersteller sind). Bringen Sie das Versandlabel Ihres eigenen Frachtführers (Carriers) sauber und gut sichtbar an.
- Sendungsverfolgung hinzufügen: Tragen Sie den Namen des Frachtführers und die Sendungs-ID in Vendor Central ein. Dies kann manuell oder per CSV-Upload erfolgen. Beide Angaben sind erforderlich, damit Amazon und der Kunde den Lieferstatus sehen können.
- Sendung bestätigen: Sobald das Paket vom Carrier abgeholt wurde, müssen Sie die Lieferung in Vendor Central als “versendet” markieren. Damit wird die Bestellung automatisch fakturiert.
- Sendungsstatus aktualisieren: Aktualisieren Sie täglich den Sendungsstatus bis zur endgültigen Zustellung. Diese regelmäßigen Statusmeldungen sind verpflichtend und gewährleisten Transparenz für Amazon und den Kunden bis zur endgültigen Zustellung. Setzen Sie nach der Zustellung den finalen Status – wahlweise Shipment Delivered, Shipment Rejected at Delivery, Undeliverable oder Shipment Lost.
Die zulässigen Statuscodes lauten:
| Statuscode (EN) | Beschreibung (DE) |
|---|---|
| DEPARTED_FROM_FC | Paket wurde vom Lager verschickt |
| IN_TRANSIT | Paket befindet sich im Transit |
| OUT_FOR_DELIVERY | Paket ist in Zustellung |
| DELIVERED | Paket wurde zugestellt |
| DELAYED | Lieferung verspätet |
| UNDELIVERABLE | Unzustellbar |
| REJECTED | Lieferung vom Kunden abgelehnt |
| LOST | Lieferung verloren gegangen |
Abrechnung & Kostenstruktur
Die folgenden Punkte regeln die Abrechnung und Kostenverteilung im Rahmen des VOC-Programms:
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Amazon bezahlt keine Versandkosten.
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Die Transportkosten müssen im Artikelpreis enthalten sein.
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Rücksendungen nicht zustellbarer Bestellungen trägt der Vendor selbst.
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Die Rechnungsstellung erfolgt automatisch, sobald eine Bestellung als versendet markiert wird.
Performance-Metriken
Amazon überwacht VOC-Bestellungen anhand verschiedener Kennzahlen:
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ExSD (Expected Ship Date): Bestellung muss am festgelegten Versandtag abgeholt werden.
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Scan Rate: Erste „In Transit“-Meldung muss zeitnah nach Versandbestätigung erfolgen.
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EDD / DEA: Lieferung sollte innerhalb von 96 Stunden nach Versand erfolgen.
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SR (Scan Rate) und DSR (Delivered Scan Rate): Anteil der korrekt gemeldeten Sendungen.